Wie viele Sorten sind eigentlich bekannt?

 

Meist finden die sogenannten „Standard-Größen/Formen“ über den Handel den Weg in die Wohnzimmer.
An Blütenformen und -farben gibt es nur selten Besonderheiten.
Die Miniaturen findet man höchstens 1x im Jahr im Handel.
Von da her erscheint die Welt der Usambaraveilchen auf den ersten Blick recht überschaubar und teils sehr altbacken.
Das ist die "Standardvariante unserer Großeltern":

 

Es gibt aber in der „African Violet Master List of Species and Cultivars (AVML)“ mehr als 16.000 verschiedene benannte Usambaraveilchen und ihre Beschreibungen, die eine ID bekommen haben.


Hier findet man alles an Blütenformen/-farben und Pflanzengrößen.
Auch panaschierte Blätter, die in der „Aroid-Szene“ grade total gehypt werden, haben wir schon lange im Regal stehen.
Dazu kommt noch, dass Ableger in Form eines Blattes erschwinglich sind.
Diese besonderen, aber nicht handelsrelevanten Arten bezieht man über Kleinanzeigenportale oder Auktionshäuser und diese spannenden neuen Arten kann man sich bequem (meist in der Form eines Blattes) ins Haus liefern lassen.
Egal wie konservativ oder durchgeknallt Du bist, es gibt definitiv einige Arten, die zu dir passen!
Auch wer eine Sammelwut oder/-sucht hat, der kann sich bei den Usambaraveilchen voll austoben.

 

Das folgende Bild zeigt eine "Flashy Trail" mit einem Rosettendurchmesser von nur 6 cm in einem spartanischen Terrascape bei mir:

Ja, auch das ist ein Usambaraveilchen und die geringe Größe eröffnet ungeahnte Möglichkeiten von Minilandschaftsbepflanzungen.

 

Damit Du weißt, was Du zuhause im Fenster/Regal stehen hast, solltest Du deine Pflanzen mit dem Artnamen labeln.

Aus den gekauften Blättern entwickeln sich nach einem halben Jahr die ersten Blüten und da vergisst man schon mal den einen oder anderen Artnamen.
Auch wenn Du Pflanzen verschenken/tauschen/verkaufen wills brauchst Du einen Sortennamen.

Pflanzen, die man über den Handel bezieht oder ohne Artennamen geschenkt bekommen hat, labelt man mit „No-ID“.
D.h. dieses haben keine eingetragene Nummer und keinen eingetragenen Namen.
Das ist auch nicht weiter wild, jeder hat wohl mehrere No.ID im Bestand.

 

Wie kommt man zu einer neuen Sorte?

 

 

Hier hat der Züchter die Blüte von der einen Sorte mit dem Pollen einer anderen Sorte bestäubt.
Aus dem Samen fallen dann ggf. neue Arten.
(Usambaraveilchen sind Lichtkeimer und die Samen keimen schon nach 5 Tagen - wenn man also Samen hat, dann ist es ganz einfach)
Professionelle Züchter lassen diese dann in ein Register eintragen, bekommen eine Nummer (ID) und dürfen sich einen Sortennamen ausdenken.

Ausblick

Je mehr unterschiedliche Arten es gibt, desto schneller kann man auch neue Arten durch Kreuzungen erzielen.
Tatsächlich ist hier noch einiges zu erwarten!

 

 

Angefangen hat es mit der Wildform im Jahre 1890

 

 

Baron Walter von Saint Paul-Illaire (12. Januar 1860 in Berlin, gest. 12.Dezember 1940)

entdeckte 1890 das Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha) im tropischen Regenwald des Usambaragebirges.

Er schickte Samen an den Botanischen Gartens Herrenhausen in Hannover.

Die Herrenhäuser Gärten haben dann zu Ehren des Entdeckers den lat. Namen „Saintpaulia“ vergeben.
Die Züchtung im heutigen Sinne begann allerdings erst ab etwa 1930.
In den USA und Kanada gibt es Zuchtverbände wie die AVSA (
African Violet Society  of America) mit regelmäßigen Championaten/Awards, auf denen die besten Züchter und Rassevertreter bewertet und geehrt werden.

Videos von Wettbewerben in Kanada findet man auf dem Youtubekanal Lifeofbellina

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